Das war stark, das war souverän: Mit 28:20 gewannen die ISV-Handballdamen am Dienstagabend das Nachholspiel gegen den Königsborner SV und gehen nun mit einer guten Ausgangsposition in die Abstiegsrunde der 3. Liga.
Viel besser hätte es kaum laufen können. „Ich bin sehr zufrieden“, fasste Trainer Sascha Zaletel die 60 Minuten zusammen. Mit 28:20 (15:10) gewannen die Handballdamen der Ibbenbürener Spielvereinigung am Dienstagabend das Nachholspiel gegen den Königsborner SV. Mit ihrem sechsten Saisonsieg haben sie Rang zehn so gut wie gesichert, könnten am letzten Spieltag am 3. April mit einem erneuten Erfolg bei Germania Fritzlar sogar auf Rang neun klettern.
Mit ein wenig mehr Glück und Entschlossenheit wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Das Hinspiel hatte die ISV mit 24:35 verloren. Diese elf Tore Differenz wäre aufzuholen gewesen, was hinsichtlich des besseren direkten Vergleichs letztlich eine Rolle spielen könnte. Doch gerade in der Schlussphase ließen die Gastgeberinnen vor einer guten Kulisse nach Tempogegenstößen mehrere hochkarätige Chancen liegen. „Da war mehr drin“, meinte auch Zaletel.
„Soll irgendeiner hingehen. Ist doch egal.“
Königsborns Trainer Kai Harbach in der Schlussphase,
als seine Mannschaft bis dahin fünf Siebenmeter verworfen hatte und wieder ein Strafwurf anstand.
Dennoch war er insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden, wenn er zu Beginn auch einige Zweifel hatte. „Nach acht Minuten habe ich zu meinem Trainerkollegen Timo Ortmeyer gesagt, das wird heute nichts“, meinte er. Nicht umsonst. Die ISV-Damen begannen hektisch und übernervös. Von einem verwandelten Siebenmeter von Bianca Siemering abgesehen, blieben sie bis dahin ohne Feldtor und lagen 1:4 hinten.
Dann wendete sich das Blatt. Aufbauend auf eine starke Deckung kam die Zaletel-Sieben in ihr Tempospiel, markierte binnen drei Minuten fünf Gegenstoßtore und lag mit 6:4 vorne. Ab sofort lief es. In einer richtig starken Phase bis zur Pause bauten die ISV-Damen den Vorsprung auf 15:10 und im weiteren Verlauf des zweiten Durchgangs auf 23:15 aus. Der Gegner schien k.o. und ein Kantersieg mit mehr als elf Toren Differenz möglich.
Dann wurden die Gastgeberinnen unerklärlicherweise wieder hektisch und ließen die größten Chancen liegen. Am letztlich klaren und nicht mehr gefährdeten Sieg änderte sich nichts, doch es war eben ein Tick mehr möglich. Das Positive überwiegt jedoch, sodass die ISV-Damen nach dem letzten Saisonspiel in die am 30. April startende Abstiegsrunde mit großem Selbstvertrauen gehen können.
Frau des Spiels war Torhüter Simone Köster, die zahlreiche Würfe der Gastgeberinnen zunichte machte, im Laufe des Spiels über sich hinauswuchs und vier Siebenmeter parierte. So sorgte sie auch für Erheiterung des Publikums. Als kurz vor dem Ende wieder Strafwurf für die Gäste gegeben wurde und niemand ihn ausführen wollte, rief SV-Trainer Kai Harbach laut aufs Feld: „Soll irgendeiner hingehen. Ist doch egal.“
Während Königsborn von acht Siebenmetern nur drei verwandelte (einer verfehlte noch das Tor), wies die ISV eine makellose Bilanz auf. Während sie am Sonntag gegen Wolfsburg noch alle Strafwürfe vergeben hatte, traf Bianca Siemering am Dienstag sechs Mal bei sechs Versuchen.
Ibbenbürener SV: Köster, Windoffer - Wöllmer, Brüning (3), Zaletel, Beermann (4), Willemsen, Siemering (6/6), Neubauer (2), Schoppe (6), Reisbich (2), Snyders (5)
Quelle: IVZ-Aktuell vom 30.03.2022
Eckdaten der Abstiegsrunde Die Saison in der 3. Damen-Handball-Bundesliga nähert sich dem Ende. Es schließt sich eine Auf- und eine Abstiegsrunde an. Und dafür sind nun erste Eckdaten bekannt. Die ISV-Damen kämpfen in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt. Hier werden sechs Staffeln (vier Gruppen mit sechs und zwei mit fünf Teams) gebildet. Die beiden Erstplatzierten verbleiben jeweils in der 3. Liga, alle anderen Teams müssen in die Oberliga. Die ISV-Damen treten in einer Sechser-Gruppe (Staffel 3) an. Los geht es am 30. April. Weitere Spieltage sind die folgenden Samstage 7., 14., 21. und 28. Mai sowie Pfingstsamstag, 4. Juni. Anwurf ist jeweils um 17.15 Uhr. Sobald alle Teilnehmer feststehen, wird über die Heim- und Auswärtsspiele entschieden. Die ISV geht, Stand jetzt, mit einer guten Ausgangslage von 4:4 Punkten in die Abstiegsrunde. Die in der normalen Saison gegen die direkten Konkurrenten der Abstiegsrunde eingefahrenen Zähler werden mitgenommen. Die ISV wird in die Staffel 3 eingruppiert. Nach derzeitigem Stand setzt sich die Staffel 3 neben der ISV aus den aktuellen Ligakonkurrenten PSV Recklinghausen und Königsborner SV zusammen sowie HSG Gedern/Nidda (Achter Gruppe D), TuS Königsdorf (Neunter Gruppe D) und HSG Lumtal (12. Gruppe D). |