Mal ehrlich, wir kennen ihn doch alle. Den Wunschbrunnen im Ibbenbürener Märchenwald.
Eine Münze reinwerfen und sich was wünschen – das ist nicht nur für Kinder attraktiv. Seit den 70er Jahren steht der Brunnen im Märchenwald, und auf Knopfdruck ertönt hier das Märchen des Froschkönigs. Passend, irgendwie.
Wer auch immer diese Wünsche erfüllt, in diesem Jahr hat er reichlich zu tun, denn es landeten jede Menge Münzen im Brunnen, und zwar ganz genau 1.223,09 Euro. Und das freut vor allem die „aktion benni & co e.V.“der Deutschen Duchenne Stiftung, denn ihr kommt das Geld, das von Familie Derhake als Betreibern des Märchenwaldes auf 1300 Euro aufgerundet wurde, zugute.
Ulrike kleine Hillmann, deren Sohn Anton an Muskeldystrophie Duchenne erkrankt ist, nahm jetzt den Scheck für die Deutsche Duchenne Stiftung entgegen und freute sich spürbar. „Die Summe ist schon krass – und das in Corona-Zeiten.“
„Einen Versuch war es wert“
Die Familie kleine Hillmann war auch der Auslöser für diese Aktion. „Den Brunnen als Spendenbrunnen zu nutzen, hatten wir schon mehrfach in Erwägung gezogen“, sagt Luisa Derhake vom Märchenwald. Dem entgegen habe jedoch der Aufwand bei vermutlich geringer Ausbeute gestanden. „Einen Versuch war es aber wert.“ Und der Erfolg spreche jetzt für sich. „Wofür wir das Geld spenden stand von vornherein fest: Ulli und ich sind seit der Jugend miteinander befreundet, mit der ‚TeamAnton-Aktion‘ haben wir mit Freunden und Handballern seit 2016 bereits viele Spenden für die ‚aktion benni & co‘ der Deutschen Duchenne Stiftung einholen können, das sollte weitergehen. Jeder von uns versucht, sich hierbei immer wieder einzubringen.“
„Dass so viel dabei rum kommt, hätten wir niemals gedacht und wir freuen uns riesig.“
Luisa Derhake
Bisher hätten die Hausmeister des Märchenwaldes den Brunnen „verwaltet“, etwa 40 Euro pro Jahr seien zusammengekommen – und nun seit der coronabedingten, verspäteten Öffnung am 21. Mai bis zum 25. Oktober weit mehr als 1000. Am Brunnen selbst hing ein Schild, das auf die Spendenaktion hinwies. „Erstmals wurden in diesem Ein- und Zwei-Euro-Münzen hineingeworfen. In 50 Cent- sowie Ein- und Zwei-Euro–Stücken kamen insgesamt knapp 550 Euro zusammen“, erzählt Luisa Derhake. Auch Pfennig-Münzen und ausländisches Geld habe sich im Brunnen gefunden.
Geld, Laub und eine Socke
Das Sammeln der Münzen sei allerdings ziemlicher Aufwand gewesen, berichtet sie. „Den Brunnen habe ich wöchentlich gereinigt und das Geld gesammelt, gesäubert und getrocknet“, sagt Luisa Derhake. Denn es landet – leider – nicht nur Geld im Brunnen, sondern Sand, Blätter, Tannenzapfen, Eicheln, Dreck, Steinchen, Lebensmittel, Müll. Sogar eine Socke habe sich gefunden. „Ist das Geld zu rostig, nimmt es die Geldzählmaschine nicht mehr an. Die Sparkasse hat sich jedoch gekümmert und konnte den gesamten Betrag annehmen“, freut sich Luisa Derhake.
„Dass so viel dabei rum kommt, hätten wir niemals gedacht und wir freuen uns riesig“, bilanziert sie die Aktion. „Dies ist jedoch nicht unser Verdienst, sondern der der Gäste. Dieses Beispiel zeigt, wie viel es ausmacht, wenn jeder einen winzigen Teil beiträgt.“ Ulrike kleine Hillmann sieht das ganz ähnlich. „Der Aktion hilft jeder Cent.“
„aktion benni & co“ Um die Lebenssituation von Duchenne kranken Menschen zu verbessern und eine Zukunft möglich zu machen, wurde 1996 die „aktion benni & co e.V.“ durch Familie Over, deren Sohn Benni an Muskeldystrophie Duchenne erkrankt ist, gegründet. Seitdem ist „aktion benni & co e.V.“ stetig gewachsen und hat sich entsprechend den Ansprüchen der betroffenen Familien entwickelt. Quelle und Informationen: www.aktionbenniundco.de |
Quelle: IVZ-Aktuell vom 19.11.2020 12:44 Uhr