20 Minuten lang spielten die Handballerinnen der ISV bei ihrem ersten Auftritt in der 3. Liga am Samstag in Hannover so, wie Trainer Sascha Zaletel es sich vorgestellt hatte: Der Coach attestierte seinem Team „von der 30. bis zur 50. Spielminute emotional, vom Einsatz her, von der Umsetzung der Vorgaben und der gesamten Körpersprache eine tolle Leistung.“
Dennoch verloren die Ibbenbürenerinnen ihr Debüt in der dritthöchsten deutschen Spielklasse beim Hannoverschen SC mit 23:25 (8:14). „Leider reichen starke 20 Minuten nicht, um etwas Zählbares mit heim zu nehmen“, so das Fazit des Coaches.
Die erste Halbzeit war von sichtlicher Nervosität der Ibbenbürenerinnen geprägt. Hinzu kam Pech im Abschluss, sodass es schnell 4:0 für die Gastgeberinnen stand.
Das erste Drittliga-Tor der ISV erzielte Jenna Teigelmeister nach ziemlich genau neun Minuten. Insgesamt 15 technische Fehler zählte Sascha Zaletel im Angriff. „Das führte immer wieder zu einfachen Gegentoren des Gegners“, so der Coach.
Auch in der Defensive lief es nicht wie gewünscht. „In der Abwehr standen wir zu defensiv, teilweise sogar zu passiv“, sagt Zaletel. Insgesamt kamen so acht Strafwürfe in Halbzeit 1 zustande.
Einzig Torfrau Lisa Schwering war es, die die ISV mit drei gehaltenen Strafwürfen, am Ende 18 gehaltenen Bällen insgesamt, im Spiel hielt. „Und das in ihrem Comeback nach 20-monatiger Verletzungspause“, hatte Zaletel Lob für die Torhüterin parat. „Das 14:8 zur Pause schmeichelte uns eher noch, das sah auf dem Feld ganz bitter aus“, so das ernüchternde Fazit des Coaches nach den ersten 30 Minuten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte stellte die ISV ihre Deckung um, wurde deutlich offensiver, erarbeitete sich so Sicherheit und fand langsam ins Spiel. „Es war zu erkennen, dass Euphorie und Kampfbereitschaft in der Kabine gefunden wurde“, sah Zaletel jetzt einen anderen Auftritt seines Teams.
Von 16:10 kämpften sich die Ibbenbürenerinnen in der 41. Minute auf 16:16 heran und gingen in der 46. Spielminute beim 18:19 erstmals in Führung. In der 51. Spielminute lag die ISV sogar mit 21:18 vorne, schaffte es dann aber nicht, im Angriff die nötige Ruhe zu finden.
„Wir verdaddelten in kurzer Zeit drei Bälle und kassierten jeweils schnelle Gegenstoßtore“, sah Zaletel wieder unnötige Fehler. „In der Schlussphase zahlten wir reichlich Lehrgeld. Statt die Begegnung nach unserem Lauf nach Hause zu bringen, brachten wir den Gegner durch eigene Unzulänglichkeiten zurück ins Spiel und verloren folgerichtig mit 23:25.“
Insgesamt war der Coach nicht zufrieden mit dem ersten Spiel seines Teams in der 3. Liga: „Deutlich zu viele technische Fehler, eine ganz schwache erste Hälfte, zu wenig Tiefe und Durchschlagkraft der Rückraumspielerinnen und die nötige Abgebrühtheit in der entscheidenden Spielphase waren ausschlaggebend für die Niederlage. Hier war deutlich mehr drin und eigentlich darf man so eine Begegnung nach dem Spielverlauf auch niemals verlieren.
Ibbenbürener SV: Schwering, Windoffer, Reisbich (9), Beermann (6/1), Teigelmeister (3/1), Weßling (3), Schoppe (2), Hülsmann, Neubauer, Schwietering, Siemering, Snyders, Willemsen, Zaletel.
Quelle: IVZ-Aktuell vom 18.10.2020 um 12:51 Uhr