Harz in den Sporthallen in Ibbenbüren – das führte vor rund zwei Jahren zu so großem Ärger, dass sich die Verwaltung der Stadt Ibbenbüren genötigt sah, das sogenannte Harzen im Handballsport zu verbieten. Jetzt hat der Hauptausschuss grünes Licht für ein Jahr Harzen auf Probe gegeben, und zwar nur für die Halle Ost. Die letzte Entscheidung hat der Rat, der am 17. Juni tagt.
Die Problematik hatte sich dadurch ergeben, dass die Hallen sowohl von den Schulen als auch für den Trainingsbetrieb genutzt werden. Die Benutzung von Haftmittel hatte zu einem „nicht ganz ordnungsgemäßen Zustand“ geführt, und das nicht nur in den Hallen selbst, sondern auch in den Umkleiden. Durch das Verbot habe es so gut wie keine Probleme in dieser Hinsicht gegeben, wenn, dann seien sie von Gastmannschaften verursacht worden, so der Bürgermeister. „Es klebte nicht mehr.“
Die hiesigen Vereine seien allerdings auf die Verwaltung zugegangen und hatten verdeutlicht, dass eine gewisse Notwendigkeit bestehe, Harz zu benutzen. Das „Nichtharzen“ sei durchaus ein Trainingsnachteil.
Für die Stadt sei es wichtig gewesen, die Nutzerkonflikte zu regeln.
Der Vorschlag sieht, wie in der Vorlage zu lesen, so aus: Im Falle einer neuerlichen Haftmittelduldung streben die ISV und der HCI an, nur jeweils in ihren hochklassig spielenden Mannschaften Haftmittel einzusetzen und ihre Haftmittel-Trainingszeiten gemeinsam in einer Halle bündeln zu wollen. Auch die Punktspiele sollten nur noch in einer Halle durchgeführt werden. Die Vereine haben sich hierfür für die Sporthalle Ost ausgesprochen.
Bisher werden zwei Sporthallen als Heimspielhalle genutzt (Sporthalle Ost für die ISV, Sporthalle Bockraden für den HCI). Darüber hinaus wollen die Vereine umsichtig mit Haftmittel umgehen, zum Beispiel Türgriffe mit Folie schützen, Verbot von Haftmitteldepots an Händen, Schuhen usw., Anschaffung von eigenen Bänken bzw. Schutzhüllen für die Bänke. Man wolle sich mit allen Nutzern, insbesondere der Schule bezüglich eines reibungslosen Schul-, Trainings- und Spielbetriebes abstimmen, damit sichergestellt werde, dass den anderen Nutzern eine harzfreie Halle zur Verfügung stehe.
Die Mehrheit des Hauptausschusses stimmte nun für einen neuerlichen Test. Somit wird die Nutzung eines Haftmittels in der Sporthalle Ost zur Saison 2020/21 für die Dauer eines Jahres erteilt. Für alle anderen städtischen Turn- und Sporthallen gilt weiterhin ein generelles Haftmittelverbot.
Ludger Bitter (UWG/IFI) stimmte dagegen. Er habe Schwierigkeiten zu glauben, dass es funktioniere. Er befürchtete eine starke Abnutzung der Flächen und Folgekosten.
Quelle: IVZ-Aktuell vom 05. Juni 2020 15:13 Uhr