Mohamed Safou arbeitet im Europäischen Freiwilligendienst für die ISV
Mohammed Safou (26) aus Algerien hat im September 2019 begonnen, als Europäischer Freiwilliger bei der ISV zu arbeiten. Derzeit liegen seine Aufgabenfelder brach. Trotzdem ziehen er und Volker Kleine-Schimmöller, Jugendleiter Fußball, ein positives Fazit.
Das Projekt war nicht nur gut gedacht, es war auch gut gemacht. Doch dann kam Corona.
„Momentan kann er nichts machen“, sagt Volker Kleine-Schimmöller. Er ist Jugendleiter Fußball bei der ISV und kümmert sich um seinen EFDler. Mohamed Safou ist trotz Corona noch in Ibbenbüren und nicht wieder zurückgefahren nach Hause. „Er hat auch gesagt, er bleibt bis Ende August.“ Seine eigentlichen Aufgaben liegen natürlich brach, solange der Spiel- und Trainingsbetrieb ruht. Ein bisschen Online-Projekte betreuen geht. Ab und an, so Kleine-Schimmöller, könne er mit dem Platzwart – wie vor der Pandemie – weiter daran arbeiten, die Anlagen in Schuss zu halten – aber das ist es dann auch schon. Schlecht für Safou, schlecht für die ISV, vor allem aber für die Kinder.
Viele Bewerbungen
Und doch ist Kleine-Schimmöller zufrieden mit dem Projekt. Trotz der jetzigen Entwicklung. „Das ist eine tolle Unterstützung für Felder, in denen man Lücken hat.“ Die einzigen Kosten für den Verein bestünden darin, den EFDler unterzubringen. „Er wohnt bei mir und meiner Frau“, sagt Kleine-Schimmöller. Auf die Ausschreibung habe es viele Bewerbungen gegeben. Mohamed wurde genommen. „Ich hatte sofort das Gefühl, dass das passt.“ Kleine-Schimmöller fühlt sich bestätigt. Mohamed Safou sei ein Glücksgriff gewesen, offen, sprachbegabt und Doktor der Pharmazie. „Wir hatten uns vorher nie gesehen und nur telefoniert. Das ist natürlich ein Wagnis, aber es passt super.“ Vor allem habe der EFDler mit seiner Arbeit zu überzeugen gewusst. Bis zu Corona sei das Projekt deshalb auch ein voller Erfolg gewesen, findet Kleine-Schimmöller. „Wir würden das in jedem Falle auch wieder machen“, sagt er. „Wir würden ihn vermissen, wenn er weg ist.“
Wichtige Erfahrung
Und Mohamed Safou? „Nachdem ich jetzt seit mehr als sieben Monaten als Freiwilliger bei der ISV im Einsatz bin, kann ich sagen, dass ich mich insbesondere dort und auch in der Stadt Ibbenbüren sehr wohl fühle. Die meisten Menschen, die ich getroffen habe, begegnen mir freundlich und respektvoll“, sagt er. Es gefällt ihm also.
Die momentane Lage allerdings weniger. „Die Situation ist für mich, wie natürlich für alle anderen Menschen auch, nicht einfach, da ich im Moment in meinem eigentlichen Tätigkeitsbereich nur sehr wenig machen kann“, erzählt Mohamed. Im Moment gelte es einfach, in vielen Bereichen abzuwarten. „Das ist natürlich deutlich anders als in den vorangegangenen Monaten, in denen ich aktiv sein und viele tolle Erfahrungen sammeln konnte. Aber ich bin optimistisch, dass wir die aktuelle Lage meistern werden, wenn alle Menschen ihrer Verantwortung gerecht werden und sich gegenseitig unterstützen.“
Sein Fazit ist ohne Wenn und Aber positiv. „Die Erfahrung, die ich gerade mache, ist für mich eine Mischung aus Abenteuer und ständigem Lernen: Ich musste in einer Kultur und Gesellschaft leben, die sich von meiner deutlich unterscheidet und konnte dabei wundervolle Menschen kennenlernen. Für mich ist die bisherige Zeit hier meine wichtigste persönliche Erfahrung in meinem Leben.“
Quelle: ISV Aktuell von Samstag, 09. Mai. 2020 - 16:00 Uhr