Drei Siege fuhren die Drittliga-Handballerinnen vor der Winterpause ein - zu wenig in den Augen von Trainer Sascha Zaletel. In der zweiten Saisonhälfte soll deutlich besser gepunktet werden.
Punktemäßig sind wir nicht im Soll.“ Sascha Zaletel, Trainer der ISV-Handballerinnen, hätte sich nach gut der Hälfte der Saison in der 3. Liga mehr gewünscht als drei Siege. „Wir haben in einigen Spielen gezeigt, was wir können. Aber es fehlt uns die Konstanz“, sagt der Coach. Nach zwölf von 22 Saisonspielen belegen die Ibbenbürenerinnen zur Winterpause mit 6:18 Punkten den vorletzten Tabellenplatz, punktgleich mit dem vor ihnen platzierten ASC Dortmund.
Die ISV-Damen gewannen ihre Heimspiele gegen den PSV Recklinghausen und zuletzt gegen den ASC Dortmund, zudem siegten sie beim Schlusslicht VfL Wolfsburg. „Die drei Spiele, die wir gewonnen haben, waren gut“, sagt Sascha Zaletel. Es wäre aber auch mehr möglich gewesen. „Die fünf oder sechs Mannschaften, die unten stehen, können wir an guten Tagen alle schlagen“, schätzt der ISV-Coach die Stärke seines Teams und der Gegner ein.
Spitzenteams mit mehr Möglichkeiten
Sehr viel schwerer werde es schon gegen die Spitzenmannschaften. „Zu den Mannschaften, die oben stehen, sind es Welten“, sagt Zaletel. Spitzenreiter HSG Blomberg-Lippe 2 zum Beispiel oder Borussia Dortmund 2 hätten völlig andere – auch finanzielle – Möglichkeiten. „Uns mit denen zu vergleichen, wäre unfair.“ Auch wenn die ISV im Laufe der Saison gerade gegen die Spitzenteams durchaus gute Leistungen gezeigt habe. Aber eben nicht konstant genug.
Schon in der vergangenen Saison spielte die ISV nach dem Aufstieg in der 3. Liga. Allerdings nur zwei Partien, dann wurde die Saison abgebrochen. Ein Sieg gelang seinerzeit nicht. Den ersten Erfolg in der 3. Liga feierten die Ibbenbürenerinnen am zweiten Spieltag im ersten Saison-Heimspiel gegen den PSV Recklinghausen. Und der fiel mit 35:24 gleich überzeugend aus, obwohl die Saisonvorbereitung nicht gut war und die ISV zudem personell dezimiert in die Partie ging. „Der erste Sieg in der 3. Liga war schon etwas Besonderes“, erinnert sich Sascha Zaletel gern zurück.
„Nach fünf Jahren Oberliga war es definitiv die richtige Entscheidung, in der 3. Liga zu starten.“
Sascha Zaletel
Als eines der Saisonziele formulierten die ISV-Verantwortlichen vor Beginn der Spielzeit die individuelle Weiterentwicklung der Spielerinnen. Auch hier sieht Zaletel noch Luft nach oben zumindest bei einigen. Bei einigen sei allerdings auch eine deutliche Entwicklung zu beobachten. Sicher sei auf jeden Fall eines: „Nach fünf Jahren Oberliga war es definitiv die richtige Entscheidung, in der 3. Liga zu starten.“
Mehr Punkte sammeln
Und damit die ISV drittklassig bleibt, soll in der zweiten Saisonhälfte ein weiteres Saisonziel besser erfüllt werden als in der ersten: „Maximal viele Punkte sammeln“, so hieß es im Vorfeld. „Wir wollen deutlich mehr Punkte holen als in der Hinrunde“, formuliert Sascha Zaletel es jetzt. Denn: „Wir wollen mit möglichst vielen Punkten in die Abstiegsrunde gehen.“ Die Punkte, die jetzt gegen Teams geholt werden, die ebenfalls in die Abstiegsrunde müssen, werden nämlich mitgenommen.
In der Abstiegsrunde spielen die Teams, die in den insgesamt sechs Staffeln der 3. Liga jeweils die Plätze ab Rang 7 abwärts belegen, in Fünfer- oder Sechsergruppen mit Hin- und Rückrunde um den Klassenerhalt. Platz 1 und 2 der jeweiligen Abstiegsgruppen bleiben in der 3. Liga, die restlichen Teams steigen ab. Die ISV-Damen treffen – je nach Platzierung – auf je zwei Teams aus der eigenen Staffel C und drei Teams aus der Staffel D. In der Staffel D belegen zurzeit der FSV Mainz 05 II, die HSG Gedern/Nidda, die HSG Rodgau Nieder-Roden, der TuS Königsdorf, die HSG Kleenheim-Langgöns und die HSG Lumdatal die letzten sechs Plätze.
Motivation ist vorhanden
Die Motivation bei den ISV-Damen ist auf jeden Fall vorhanden. Kurz vor Weihnachten bot das Trainerteam eine freiwillige Trainingseinheit an, zehn Spielerinnen nahmen daran teil. „Das war schon ansehnlich“, so Zaletel. Über Weihnachten und Neujahr ist jetzt erst einmal Trainingspause, am 4. Januar steigen die Ibbenbürenerinnen wieder ins Training ein.
Das erste Spiel im neuen Jahr ist am 23. Januar in Recklinghausen. Dann wollen die ISV-Damen mit dem Punkte-Sammeln beginnen. Im Hinspiel jedenfalls gelang das. Und Zaletel erinnert sich an gemeinsame Oberliga-Zeiten: „Wir haben auch schon in Recklinghausen gewonnen.“
Theresa Beermann ist die torgefährlichste Spielerin der ISV-Damen. In der Torschützenliste des DHB belegt sie zur Winterpause mit 79 Treffern in zwölf Spielen den 11. Platz. Führende in der Torschützenliste ist Leni Ruwe vom Tabellenführer HSG Blomberg-Lippe 2 mit 95 Treffern. Im Angriff gehören die Ibbenbürenerinnen nicht zu den stärksten Teams der Liga. Mit bislang 299 Toren (rund 25 pro Spiel) belegen sie im Ranking lediglich den 10. Platz unter den zwölf Mannschaften. Torgefährlichstes Team ist Blomberg-Lippe 2 mit 395 Toren, macht einen Schnitt von fast 33 Toren pro Begegnung. |
Quelle: IVZ-Aktuell vom 26.12.2021 09:00