So ganz zufrieden ist niemand, zumindest haben alle Seiten das Beste aus der Situation gemacht. Aufgrund von Baumaßnahmen muss die Sporthalle Ost in Ibbenbüren für insgesamt drei Wochen in den Sommerferien geschlossen werden.Die Schließung trifft insbesondere die Regionalliga-Basketballer des TV Ibbenbüren und die Drittliga-Handball-Damen der Ibbenbürener Spielvereinigung, fällt sie doch genau in die heiße Phase der Saisonvorbereitung.
Letztlich haben alle Betroffenen Kompromissbereitschaft gezeigt. Zudem hält die Stadt Ibbenbüren Ausweichmöglichkeiten bereit.
Die Halle Ost ist eine der am stärksten frequentierten Sportstätten in Ibbenbüren. Letztlich war eine Verschiebung der dringend notwendigen Reparaturarbeiten aber nicht möglich. Die TVI-Basketballer und ISV-Handballdamen sind zwei der vier am höchsten spielenden Mannschaften des Tecklenburger Landes neben den Volleyballern der Tecklenburger Land-Volleys (3. Liga) und den Sportfreunden Lotte (Fußball-Regionalliga). Das ist der Stadt bewusst, die sich bemüht hat, den Leistungssport aufrecht zu erhalten.
Für TVI und ISV ist die Halle Ost die sportliche Heimat. Und die ist zwischen dem 6. und 9. Juli sowie vom 1. bis 13. August geschlossen – um die defekte Trennwandanlage zu erneuern. Das bedeutet, dass in dieser Zeit dort nicht trainiert werden kann. Betroffen sind auch die Handball-Herren des HC Ibbenbüren. Denn die Halle Ost ist die einzige Halle in Ibbenbüren, in der bisher geharzt werden durfte. In den höheren Handball-Ligen wird nur mit Haftmitteln gespielt. „Und so müssen wir ja auch trainieren“, macht ISV-Damen-Trainer Sascha Zaletel deutlich. „Handball mit und ohne Harz sind zwei unterschiedliche Sportarten. Jeder, der schon mal Handball gespielt hat, weiß das. Und wenn wir dann gar nicht oder nur eingeschränkt und ohne Harz trainieren müssen, ist das ein klarer Wettbewerbsnachteil.“ Darauf hat die Stadt Ibbenbüren reagiert und erlaubt den beiden Handball-Teams, in der entsprechenden Zeit in die Halle Bockraden auszuweichen – mit Harz. Bedingung ist zwar, dass HCI und ISV die kompletten Kosten der Reinigung durch eine von der Stadt beauftragte Firma übernehmen müssen, das aber haben die beiden Vereine zuvor für die Halle Ost auch schon getan.
„Die Kosten werden wir übernehmen. In jedem Fall sind wir sehr froh über das Entgegenkommen der Stadt und die gute Zusammenarbeit“, sagt ISV-Abteilungsleiterin Carola Reupert. Das sieht Markus Wedderhoff aus dem HCI-Vorstand genauso: „Natürlich ist die Situation schwierig. Aber die Stadt war sehr kooperativ. Deshalb sind wir so, wie es gelaufen ist, zufrieden.“
Warum muss aber gerade jetzt die Halle Ost für Reparaturarbeiten geschlossen werden, da doch alle Sportstätten für die Vereine in den Ferien geöffnet bleiben sollten – zumal acht Monate vergangenen sind, in denen die Hallen sowieso nicht genutzt wurden?
In der Sporthalle Ost müssen die Trennwände erneuert werden. Nach Vorarbeiten in dieser Woche werden vom 1. bis 13. August die eigentlichen Reparaturarbeiten ausgeführt. Dafür müssen Gerüste aufgebaut werden, was eine Nutzung der Halle nicht möglich macht. Diese Arbeiten zu einem früheren Zeitpunkt durchzuführen, sei laut Mitteilung der Stadt nicht möglich gewesen, da die Umsetzung der Maßnahme für den Haushalt 2021 geplant gewesen sei und zuvor keine Haushaltsmittel zur Verfügung standen.
Der im Februar 2021 durch den Rat der Stadt Ibbenbüren beschlossene Haushalt wurde erst im März rechtskräftig. Aufgrund verschiedener Vorbereitungen sowie der notwendigen zeitintensiven öffentlichen Ausschreibung sei so geplant worden, dass die Baumaßnahme in den Sommerferien auch mit Rücksicht auf möglichst geringe Ausfallzeiten für den Schulsport durchgeführt werden sollten.
Die Handballdamen der ISV und die Männer des HCI trainieren in dieser Woche unter anderem draußen. Da im August in der Halle Bockraden nicht so viele Einheiten möglich sind, wie sie sich eigentlich wünschen, bemühen sie sich, in Hallen anderer Vereine auszuweichen, in denen geharzt werden darf. „Zumindest müssen wir nicht nur reisen. Da ist uns die Stadt entgegengekommen und erlaubt uns, in der Halle Bockraden zu harzen“, erklärt Markus Wedderhoff. „Und das stellt für uns mehr eine Alternative dar.“ Gerade für die ISV-Damen, die in der 3. Liga auf starke Konkurrenz stoßen, ist es immens wichtig, nicht drei Wochen lang auf Training mit Harz verzichten zu müssen.
Die TVI-Basketballer werden in die Kepler ausweichen. Dafür müssen eventuell die zweite und dritte Mannschaft auf Einheiten verzichten, oder es wird gemeinsam trainiert. „Das ist nicht optimal“, meint Manager Tobias Hülsmeier, stellt der Stadt aber auch ein gutes Zeugnis aus: „Für die Situation Daumen runter, für die Kommunikation mit Bastian Haake von der Stadt Ibbenbüren Daumen hoch.“
Quelle: IVZ-Aktuell vom 08.07.2021 15:00