Hallenfußballturniere werden in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie nicht gespielt. Zum Leidwesen auch von ISV-Urgestein Wolfgang Bauschulte, der seit 40 Jahren die Stimme der ISV-Turniere ist.
40 Jahre lang gehörte das erste Wochenende im Januar sportlich den Fußballern der ISV, die dann ihr großes Hallenfußballturnier ausrichteten. Sie waren die Ersten, die vor 40 Jahren ein Hallenfußballturnier im Tecklenburger Land ausrichteten. Immer dabei (mit einer Ausnahme): Wolfgang Bauschulte, der 1981 zu den Initiatoren gehörte und seitdem als Hallensprecher Jahr für Jahr die Stimme der ISV-Turniere war und ist. In diesem Jahr werden aufgrund der Corona-Pandemie keine Hallenturniere ausgetragen. Anlass für uns, mit Wolfgang Bauschulte auf 40 Jahre Turniergeschichte zurückzublicken.
Das erste Turnier am ersten Januarwochenende 1981 war etwas völlig Neues im Tecklenburger Land. Mit der relativ neuen Sporthalle Ost stand ein Veranstaltungsort zur Verfügung, an dem ein Hallenfußballturnier ausgetragen werden konnte. Und es zog die Zuschauer an: „An beiden Tagen zusammen sahen etwa 1000 Fußballfans die Begegnungen“, war am 6. Januar 1981 in der IVZ zu lesen. „Es war begeisternd und ein toller Erfolg“, erinnert sich Wolfgang Bauschulte, seinerzeit Geschäftsführer der ISV und Hauptorganisator des ersten Turniers, das Westfalia Westerkappeln gewann.
Schon vor 40 Jahren fungierte Wolfgang Bauschulte als Hallensprecher. „Ein bisschen doof labern kann ich ja, und außerdem macht es mir Spaß“, nennt er seine Motivation, diesen Job zu übernehmen. Nur einmal, im Jahr 2008, musste er wegen Krankheit passen. Und im vergangenen Jahr, beim 40. ISV-Hallenturnier, sollte es eigentlich sein letzter Auftritt als Stimme des Turniers sein. Der ISV-Vorsitzende Volker Schwabe – auch schon fast 40 Jahre dabei – und Fußball-Abteilungsleiter Reinhard Börgel überredeten ihn allerdings, weiterzumachen. „Ich werde es machen, solange ich es kann – und das Okay meiner Frau kriege“, verspricht der 72-Jährige.
Die absoluten Highlights waren für den Ur-ISVer natürlich, „wenn meine Mannschaft Erster wurde“. Das war im vergangenen Jahr zum neunten Mal der Fall. Ansonsten sei es natürlich immer schön gewesen, wenn die Kleinen die Großen geärgert hätten: „Wenn ein Kreisligist wie Dörenthe oder Uffeln einen Verbandsligisten schlägt, das ist das Nonplusultra.“
Aus dem ISV-Hallenfußballturnier wurden die ISV-Masters mit mehreren Wettbewerben an einem Wochenende, unter anderem auch dem A-Juniorenturnier. „Das konnte man nicht mehr in der Halle Ost durchziehen“, sagt Wolfgang Bauschulte. Also zogen die ISV-Turniere in die Kreissporthalle um. Ein bisschen trauert Bauschulte den Veranstaltungen in der Halle Ost nach: „Die Atmosphäre dort war besser als in der Kreissporthalle“, sagt er.
Gänsehaut-Gefühle gab es, als die ISV ihr Turnier dafür nutzte, für Solidarität mit dem Bergbau zu werben. Oder ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit zu setzen. „Damals haben wir in der Halle Ost Wunderkerzen verteilt, und vor dem Endspiel brannten 1000 Wunderkerzen“, erinnert sich der Hallensprecher gerne an nicht-sportliche Aspekte. „Das geht einem heute noch nahe, wenn man daran denkt.“
Und was ist die Triebfeder für Wolfgang Bauschulte, 40 Jahre lang jedes erste Wochenende im Jahr dem ISV-Turnier zu widmen? „Ich bin auf dem Sportplatz groß geworden“, sagt das Urgestein. „Mein Vater war schon Fußball-Obmann der ISV. Ich habe auf dem Platz meine Milch gekriegt.“ Bauschulte war natürlich aktiver Spieler, war 3. Kassierer, 1. Kassierer, Geschäftsführer und Fußball-Abteilungsleiter seines Herzensvereins. „Es ist alles familiär, man kennt jeden“, fühlt er sich nach wie vor bei der ISV zu Hause. Und hofft darauf, dass er im kommenden Jahr wieder einen festen Termin hat: Am ersten Januar-Wochenende als Sprecher beim Hallenfußballturnier der ISV.
Quelle: IVZ aktuell vom Donnerstag, 07.01.2021 - 15:30 Uhr