Der Anfang ist gemacht. Und so ärgerlich das Ergebnis ist, es bleibt die Erkenntnis: Die Handball-Damen der Ibbenbürener Spielvereinigung können in der 3. Liga mithalten.
Erstmals in der Vereinsgeschichte absolvierten sie am Samstag beim Hannoverschen SC ein Spiel in der dritthöchsten deutschen Liga.
Bei ihrem Debüt mussten sie Lehrgeld zahlen und verloren mit 23:25. Mannschaft und Trainer Sascha Zaletel können aber auch viele positive Dinge mitnehmen.
„Enttäuscht bin ich immer noch“, erklärte Zaletel am Montag, „denn es war mehr drin.“ Er weiß aber auch, dass sich seine junge Mannschaft erst an die Liga gewöhnen muss.
„Anders als in der Oberliga wird hier jeder noch so kleine Fehler bestraft“, hat er ausgemacht. Dass nach einer mitunter holprigen Vorbereitung Sand im Getriebe sein dürfte, war fast zu erwarten. So ging die Mannschaft hypernervös ins Spiel, leistete sich zahlreiche Fehler und lag zur Pause mit 8:14 hinten. „Nur“, meinte der ISV-Coach, „da hätten wir auch noch deutlicher zurückliegen können“. In den ersten 30 Minuten hatte sein Team überhaupt keinen Zugriff aufs Spiel gefunden.
Umso bemerkenswerter war es, was die Mannschaft im zweiten Durchgang bot.
„Wenn man sich nach solch einer schwachen ersten Halbzeit so ins Spiel zurückkämpft, davor muss man den Hut ziehen“, verteilte Zaletel ein Pauschallob. „Schade nur, dass wir uns nicht belohnt haben.“ Auch nachdem Hannover in der zweiten Halbzeit auf 16:10 davongezogen war, steckten die ISV-Damen den Kopf nicht in den Sand. Im Gegenteil.
Die ISV bewies eine Top-Einstellung. Allen voran Christin Neubauer. Die sollte wegen einer Verletzung eigentlich gar nicht spielen, biss trotz Schmerzen die Zähne zusammen und hielt in zentraler Position die Abwehr zusammen.
Die nun ohnehin offensiver agierende Deckung zog dem HSC den Zahn. Die ISV drehte mit 11:2 Treffern das Spiel und lag 21:18 vorn. Plötzlich agierten die Ibbenbürenerinnen aber wieder hektisch. Vielleicht war es die Angst vor der eigenen Courage, die die Mannschaft hemmte.
Die Gastgeberinnen legten in der Schlussphase einen 5:0-Lauf hin und fuhren mit einem 25:23-Sieg beide Punkte ein. „Das war höchst ärgerlich“, meinte Sascha Zaletel. „Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben viele junge Spielerinnen. Denen müssen wir Zeit geben.“
Dass seine Mannschaft noch Punkte einfahren wird, davon ist Zaletel überzeugt.
Vielleicht klappt das ja schon am kommenden Sonntag gegen Mitaufsteiger BV Garrel (15 Uhr Halle Ost). Zwar ist noch nicht ganz sicher, ob die Partie stattfinden kann, da Garrel im Kreis Cloppenburg, und damit in einem Risikogebiet liegt. Dort ist die Inzidenzzahl nach zahlreichen Neuinfektionen am Wochenende auf 158,2 gestiegen.
Mit der Partie zwischen dem Königsborner SV und ASC 09 Dortmund wurde am Wochenende eine Partie wegen der Corona-Pandemie bereits abgesagt.
„Wir gehen aber davon aus, dass Sonntag gespielt wird. Entsprechend bereiten wir uns in dieser Woche im Training ganz normal auf die Partie gegen Garrel vor“, sagt Sascha Zaletel.
Quelle: IVZ-Aktuell vom 19.10.2020 18:00 Uhr