Am Samstag um 18 Uhr beginnt es tatsächlich für die Handballerinnen der ISV, das Abenteuer Dritte Liga.
Dann bestreiten die Ibbenbürenerinnen ihr erstes Spiel in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Sie müssen zunächst auswärts ran. Gegner ist der Hannoversche SC.
„Dass wir die Klasse halten und das Abenteuer 3. Liga längerfristig am Leben halten möchten, versteht sich von selbst“, sagt ISV-Trainer Sascha Zaletel zu den Saisonzielen.
Aber der Coach und sein Team haben auch noch andere Ziele im Auge: „Wir blicken primär nicht auf die Tabelle, sondern versuchen, die Spielerinnen weiter zu entwickeln, sowohl individuell, als auch als sportliche Einheit mit einer vorgegebenen Spielidee.“
Das Abenteuer 3. Liga gehen die ISV-Handballerinnen mit nur punktuell verändertem Kader an. Denise Wöllmer, Anne Klostermann, Alina Socha und Miriam Ahaus sind nicht mehr dabei, dafür kamen vom FC Schüttorf Julia Schwietering und Kristin Willemsen neu ins Team. Mit Julia Schwietering kam eine sehr erfahrene Spielerin, die in Oyten auch schon Zweitliga-Luft schnupperte und unter ihrem Mädchennamen Julia Züter schon einmal bei der ISV spielte. Kristin Willemsen ist eine talentierte junge Spielerin, die die ISV schon länger im Visier hatte.
In der Vorbereitung auf die neue Saison sah Sascha Zaletel Licht und Schatten. Während er mit den Leistungen und der Stimmung im Training zufrieden war, lief es in den Testspielen zunächst nicht so gut. „Wir haben nicht nur schlechte Ergebnisse eingefahren in den Tests, sondern vor allem auch grottenschlecht performt“, sagt der Coach. Und das hatte auch einen Grund: „Vor allem die Nutzung des Harzes hat uns Kopfschmerzen bereitet. Es ist etwas anderes, mal für ein Saisonspiel Harz zu benutzen, als nun komplett das Spiel und sämtliche Techniken darauf umzustellen.“
Im Laufe der Vorbereitung gewöhnten sich die Ibbenbürenerinnen aber an das Spielen mit dem Harz. „Hier sind pünktlich zum Saisonstart alle in einen guten Rhythmus gekommen“, sagt Zaletel. Allerdings seien auch immer wieder zentrale Spielerinnen durch Quarantänephasen längere Zeit ausgefallen, und ein Einspielen auf zentralen Positionen sei nur schwer möglich gewesen.
„Deutlich positiver verliefen die gruppendynamischen Prozesse“, freut sich Sascha Zaletel darüber, dass die Spielerinnen sich immer mehr zu einer verschworenen Einheit entwickeln. Abzuwarten sei allerdings, was passiere, wenn es die ersten sportlichen Rückschläge gebe. „Um von einem Team zu sprechen, muss man mal die ersten Phasen abwarten, in denen man die eine oder andere Niederlage in Folge kassiert.“ Und das sei beim Blick auf den Spielplan durchaus mal möglich. „Behalten wir dann das positive Gefühl für die Mitspielerinnen, sind wir auf einem richtig guten Weg“, hofft Zaletel auf dauerhafte mannschaftliche Geschlossenheit.
Um dem Ziel Klassenerhalt nahe zu kommen, müssten auf jeden Fall ein paar Dinge innerhalb der Saison funktionieren, so der Coach. „Zum einen ist es sicherlich die homogene Teamchemie, die in keiner Phase der Saison verloren gehen darf“, zählt er auf. „Zum anderen müssen wir gerade zu Beginn die Euphorie des Aufstiegs zu einhundert Prozent in die Waagschale werfen. Sie muss uns möglichst lange begleiten. Wir werden Spiele nur dann gewinnen können, wenn wir mit einem hohen Maß an Disziplin auftreten, hart für den Erfolg arbeiten und in jeder Sekunde des Spiels um jeden Ball und um jede Spielszene fighten. Die individuellen Schwächen im Vergleich zu manchen Gegnern müssen wir mit diesen Attributen ausgleichen.“
Ibbenbürener SV
3. Liga Frauen Nord-West
Abgänge: Denise Wöllmer (HSG Osnabrück), Anne Klostermann (Münster 08), Alina Socha (SC Greven 09), Miriam Ahaus (SC Hörstel)
Zugänge: Julia Schwietering (FC Schüttorf 09), Kristin Willemsen (FC Schüttorf 09)
Kader
Tor: Simone Köster, Sara Windoffer, Lisa Schwering
Linksaußen: Marina Snyders
Rückraum links: Christin Neubauer, Hannah Schoppe
Rückraum Mitte: Theresa Beermann, Julia Weßling
Rückraum rechts: Kirstin Willemsen, Katherina Reisbich
Rechtsaußen: Bianca Siemering, Jenna Teigelmeister
Kreis: Isabell Zaletel, Julia Schwietering, Sophia Hülsmann
Meisterschaftsfavoriten: TV Aldekerk, Hannover-Badenstedt, SFN Vechta
Saisonziel: Klassenerhalt, individuelle Entwicklung der Spielerinnen und der Gesamtstruktur
Quelle: IVZ-Aktuell vom 14.10.2010 17:18